Früh am Samstag Morgen machten sich 13 Schüler/innen und Schüler mit ihren beiden Lehrer/innen, S. Petry und C. Stützle, auf den Weg zu einem neuen Erasmus Projekt. Mit dem Zug ging es von Montabaur nach Legnano in der Nähe von Mailand.
Nach einer problemlosen Fahrt wurde die Gruppe von ihren Gastfamilien und den betreuenden Lehrern, F. Guarnacci und M. Garavaglia, mit Willkommensplakaten und strahlenden Gesichtern empfangen. Die Italiener waren bereits im April in Höhr- Grenzhausen zu Besuch, sodass die Teilnehmer /innen sich nun kannten.
Bei blauem Himmel und strahlender Sonne stand am Sonntag der erste gemeinsame Ausflug nach Mailand an. Beatrice, eine Studentin, die für ihre Freunde eine Tour durch Mailand mit besonderen Aspekten ausgearbeitet hat, zeigte die schönsten Ecken der Stadt mit lustigen Anekdoten. Auf kurzweiligste Art ging es vom Castello Sforzesco, vorbei an typisch mittelalterlichen Kirchen, zum Teatro della Scala, bis zum Dom. Besonders beeindruckend war die Galleria Vittorio Emanuele, in der die Gruppe an dem berühmten Punkt anhielt, um sich dreimal zu drehen. Die Legende besagt, dass jeder, der sich dort dreht, nach Mailand zurückkehren wird.
Am Montag früh ging es in die Schule. Das Istituto dell´Acqua begrüßte alle Teilnehmer herzlichst mit kleinen Willkommensgeschenken, bevor alle Schüler gemeinsam an einem Projekt des Rotaryclubs zum Einfluss von Alkohol auf Jugendliche, besonders an Fahranfänger gerichtet, teilnahmen.
Anschließend stand ein Besuch im Rathaus an. Legnano feiert in diesem Jahr hundertjähriges Bestehen. Die Schüler/innen des künstlerischen Zweiges der Schule haben den Wettbewerb gewonnen und das Logo der Stadt entworfen. Der Kulturassessor der Stadt begrüßte alle teilnehmenden Schüler/innen, deren Lehrer/innen und den Schulleiter, Herrn Emanuele Giordano, herzlich und betonte die Bedeutung dieser europäischen Projekte für den Frieden und die Entwicklung der Jugendlichen.
Nach einer kurzen Mittagspause erkundeten die Schüler/innen gemeinsam die Stadt Legnano und deren Geschichte, bevor der Abend wieder in den Familien verbracht wurde.
Ein weiterer Ausflug in die traditionelleren Viertel Mailands stand am Dienstag an: Über das moderne Zentrum, in dem hauptsächlich Banken und Versicherungen angesiedelt sind, mit dem bosco verticale, den ersten begrünten Hochhäusern Europas, besichtigte die Gruppe die Santa Maria delle Grazie, in denen sie eines der bekanntesten und beeindruckendsten Gemälde der Welt bewundern durften: Michelangelos Abendmahl!
Zudem besichtigten sie Sant Ambrogio, die Kirche des Schutzpatrons von Mailand und die Università cattolica, deren Besuch dadurch gekürt wurde, dass gerade zahlreiche Feiern zur Laurea, dem italienischen Universitätsabschluss, gefeiert wurden. Auch dies eine völlig neue Erfahrung für die Schüler/innen. Den Abschluss bildeten die Navigli, heute beliebtes Viertel zum Ausgehen und um sich an den Kanälen in den zahlreichen Lokalen zu treffen.
Ein weiterer Höhepunkt der Fahrt war am Mittwoch die Fahrt nach Turin. Nach einer zweistündigen geführten Tour durch die Geschichte der Einigung Italiens und den dazugehörigen Orten, mussten erstmal die hungrigen Mägen gefüttert werden. Am Nachmittag kam die Gruppe dann im Palazzo Reale nicht mehr aus dem Staunen heraus. Einen solch prachtvollen Palast mit viel Gold haben die meisten vorher noch nicht gesehen.
Zum Abschluss gingen alle am Donnerstag noch einmal in die Schule, wo sie etwas Unterricht erleben durften, bevor der Höhepunkt der Woche folgte: Einige Schüler/innen hatten eine kulturelle und kulinarische Reise durch die Regionen Italiens vorbereitet und luden anschließend alle ein, diese Köstlichkeiten auch zu probieren. Sie haben Pizza, Tiramisù, verschiedenste Gebäckarten, von baci di dama bis canestrelli und Sbrisolana zubereitet und versorgten alle, bis niemand mehr konnte.
Vom Schulleiter bekamen alle deutschen Teilnehmer /innen noch ein dickes Lob und eine Urkunde, begleitet von Abschiedsgeschenken.
Die Schüler/innen hatten den Nachmittag frei und Zeit, etwas gemeinsam zu unternehmen, bis am Abend alle zum Essen in der Contrada di Magno zusammenkamen. Legnano hat einen sehr traditionellen Palio ihrer acht Stadtviertel (contrade). Der Capitano heißt uns herzlich willkommen und betont ebenfalls die Bedeutung und Freude, europäische Projekte begrüßen und unterstützen zu können. Das Abendessen wurde von der Contrada di Magno ausgerichtet und gestiftet, deren Traditionen anschließend anhand eines Films über den letzten Gewinn 2022 gezeigt wurden.
Abschließend verabschiedete der Schulleiter die Teilnehmer/innen des Erasmus Projekts aus Höhr- Grenzhausen. Er unterstrich die Bedeutung solcher Projekte für den Frieden und die Zukunft Europas.
Nach einem tränenreichen Abschied fuhr die Gruppe mit dem Zug zurück. Alle sind sich sicher, dass dieses Projekt für alle eine schöne und wichtige Erfahrung war, die unbedingt wiederholt werden muss.