Vom 09.09. – 13.09.2024 fand die Kursfahrt des Deutsch- und des Biologie-Leistungskurses der Stufe 11 in Begleitung der beiden Stammkursleiter Judith Kurz-Bieligk und Dr. Stefan Kühtz nach Berlin statt.
Die Abfahrt erfolgte am Montagmorgen vom Hauptbahnhof Montabaur aus über Frankfurt nach Berlin. So kam die Reisegruppe pünktlich am frühen Nachmittag in der Hauptstadt an und konnte direkt die Zimmer im Hotel beziehen, das sich in der Nähe des Hauptbahnhofs befand. Am frühen Abend brachen die Kurse dann zu einem ersten Orientierungsrundgang und einer Erkundung des Regierungsviertels auf.
Am zweiten Tag der Kursfahrt fuhren die beiden Kurse zuerst zum Bahnhof Friedrichsstraße, um sich dort den „Tränenpalast“ anzuschauen. In diesem konnten die Schülerinnen und Schüler vieles über die Zeit der Teilung Berlins erfahren und sich Berichte von Personen anhören, die zu dieser Zeit dort gelebt hatten und über den Bahnhof Friedrichstraße zu Familie und Freunden ausreisen mussten. Anschließend ging die Gruppe zu dem nahe gelegenen Bertolt-Brecht-Platz und sah sich das Theater am Schiffbauerdamm an. Für den weiteren Verlauf des Tages machte sich ein Teil der Gruppe auf den Weg ins Olympia-Stadion, um dort an einer Führung durch die verschiedenen Bereiche des Stadions teilzunehmen und Einblicke in die VIP-Lounge, die Spielerkabinen, den Stadion-Innenraum und den Trainingsbereich zu gewinnen. Zudem erfuhren die Jugendlichen viel über die historische Bedeutung des Stadions, aber auch die moderne Geschichte kam nicht zu kurz. Nach einer sehr spannenden und aufschlussreichen Führung begab sich die Gruppe wieder zurück in die Innenstadt. Dort stand dann am frühen Abend noch ein virtueller Stadtrundrang als weiterer Programmpunkt an.
Als Alternativprogramm zum Olympia-Stadion brach der zweite Teil der Gruppe zum Wannsee auf, um sich dort die Ausstellung im Haus der Wannsee-Konferenz anzusehen. In der heutigen Gedenk- und Bildungsstätte besprachen am 20. Januar 1942 fünfzehn hochrangige Vertreter der SS, der NSDAP und verschiedener Reichsministerien die Kooperation bei der geplanten Deportation und Ermordung der europäischen Jüdinnen und Juden.
Der darauffolgende Mittwoch begann aufregend. In der Nacht wurden die Schülerinnen und Schüler gegen ein Uhr durch einen Feueralarm aus der ersten Schlafphase gerissen. Das Hotel musste vollständig geräumt werden. Doch glücklicherweise stellte sich alles als Fehlalarm heraus und nach einiger Zeit konnten alle Gäste wieder zurück in ihre Zimmer.
Nach dieser unruhigen Nacht stand am anderen Morgen der Besuch im Naturkundemuseum auf dem Programm. Die Schülerinnen und Schüler erhielten dort eine spannende Führung, bei der die beeindruckenden Fossilien der Dinosaurier das größte Interesse weckten.
Nach einer Stunde teilten sich die Kurse in zwei Gruppen auf. Ein Teil blieb im Naturkundemuseum und nahm an einem Workshop zum Thema „Humanevolution“ teil. Dabei erfuhren die Schülerinnen und Schüler mehr über die Entwicklung des Menschen und die unterschiedlichen Arten, die in der Menschheitsgeschichte existierten. Die andere Gruppe unternahm einen Stadtrundgang. Sie begab sich auf die Spuren der deutschen Geschichte und besuchte den Dorotheenstädtischen Friedhof, wo bedeutende Persönlichkeiten der deutschen Geschichte beigesetzt sind, sowie das angrenzende Brecht-Haus in der Chausseestraße.
Nachmittags gegen 17 Uhr trafen sich dann beide Gruppen wieder vor dem Paul-Löbe-Haus in unmittelbarer Nachbarschaft des Reichstagsgebäudes. Auf Einladung der SPD-Bundestagsabgeordneten des Wahlkreises Westerwald, Frau Dr. Tanja Machalet, startete hier der Informationsbesuch beim Deutschen Bundestag mit einem Essen im Besucherrestaurant. Im Rahmen des sich anschließenden Abgeordnetengespräches nahm sich Frau Dr. Machalet über eine Stunde Zeit und stellte sich den Fragen der politisch interessierten Jugendlichen zu aktuellen Themen. Außerdem berichtete sie sehr anschaulich vom beruflichen Alltag einer Bundestagsabgeordneten, der sowohl im Wahlkreis als auch in Berlin stattfindet. Auf den regen Austausch mit der Politikerin folgte der Besuch im Plenarsaal, der aufgrund der späten Stunde ausschließlich den Besuchergruppen zur Verfügung stand. Zum Abschluss des ereignisreichen Tages erklommen die Schülerinnen und Schüler noch die beeindruckende Kuppel des Reichstagsgebäudes und genossen einen Blick über das nächtliche Berlin.
Am nächsten Tag stand der Besuch der Gedenkstätte Hohenschönhausen auf dem Programm. Dort erwartete die Gruppe eine nachhaltig ergreifende Führung durch das ehemalige Stasi-Gefängnis mit seinen Zellen und Verhörräumen.
Der Nachmittag stand den Schülerinnen und Schülern dann zur freien Verfügung, bevor man sich abends wieder im „Futurium“ traf. In diesem Zukunftsmuseum begeisterte neben der Ausstellung besonders die schöne Dachterrasse mit Blick über das abendliche Berlin.
So fand eine gelungene Kursfahrt ihren krönenden Abschluss bevor die Schülerinnen und Schüler am nächsten Morgen wieder die Heimreise in den Westerwald antraten.
Die Kursfahrt wird allen in sehr positiver Erinnerung bleiben!