Roman Knižka und OPUS 45 zu Gast am GiK

Am vergangenen Donnerstag, 23.01.25, machte der aus Film und Fernsehen bekannte Schauspieler Roman Knižka gemeinsam mit dem Bläserquintett OPUS 45 im Rahmen der aktuellen Tournee einen Tag lang Station in Höhr-Grenzhausen.
Dabei nahmen sie sich die Zeit, vormittags einen zweistündigen Workshop mit Schülerinnen und Schülern aus den Jahrgangsstufen 10 und 11 (Leistungskurse Geschichte und Leistungskurs Deutsch) zu gestalten.
So erfuhren die Schülerinnen und Schüler in einem Einstiegsvortrag, dass sich im Ghetto Theresienstadt durch die inhaftierten Menschen jüdischen Glaubens eine lebhafte und vielfältige Kunst- und Kulturszene entwickelte, die von den Nationalsozialisten zu Propagandazwecken missbraucht wurde.
In einem anschließenden Schreib-Workshop setzten sich die Schülerinnen und Schüler unter Anleitung der Dramaturgin Kathrin Liebhäuser schreibend mit dem Thema und seiner individuellen Verarbeitung auseinander. Im zweiten Teil des Workshops erarbeitete Roman Knižka mit den Schülerinnen und Schülern ihren Auftritt, einen Auszug aus der im Ghetto entstandenen Kinderoper „Brundibar“, der am Abend als Teil des Konzertes zur Aufführung kam.
Das eigentliche Konzert, eine beeindruckende und berührende musikalische Lesung mit dem Titel „Ich wand’re durch Theresienstadt“, begann dann um 19.00 Uhr in der voll besetzten Aula der Ernst-Barlach-Realschule plus.
Hier wurden Texte vorgetragen und Musikstücke gespielt, die von Menschen geschrieben und komponiert wurden, die im Ghetto Theresienstadt inhaftiert waren.
Sie ermöglichten ergreifende Einblicke in die Gedanken- und Gefühlswelt von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen, die unter grausamen und unmenschlichen Lebensbedingungen gefangen gehalten wurden. Viele von ihnen überlebten die Zeit des Nationalsozialismus nicht.
Es sei ihm eine Herzensangelegenheit, so Roman Knižka im Anschluss an die musikalische Lesung auf die Frage, warum er als viel beschäftigter Schauspieler auch solch ein Thema auf die Bühne bringe.
Dass sich dieser Einsatz lohnt, zeigten Gespräche mit den Schülerinnen und Schülern aus den Unterrichtsstunden der vergangenen Woche. Unser Dank gilt daher allen Organisatoren und Förderern, die diesen Tag möglich gemacht haben.

Christina Heim-Cleppien