Seit 1999 bietet der gemeinnützige und überparteiliche Verein Kumulus e. V. das Schulprojekt „Juniorwahl“ an, an dem sich dieses Mal 5.598 Schulen bundesweit beteiligten. Das Gymnasium im Kannenbäckerland macht seit 2013 regelmäßig mit. Auch in diesem Jahr, in der Woche vor der Europawahl, war es wieder so weit: Zur Wahl eingeladen waren am Ganztagsgymnasium in Höhr-Grenzhausen die Stufen 9 bis 11.
Vorbereitet wurde die Wahl von den Kolleginnen der Fachschaft Sozialkunde im Unterricht. Hierbei beschäftigte man sich unter anderem mit den Parteien, den Kandidaten, den Themen und nicht zuletzt mit dem Wahlsystem.
Die persönlich adressierten Wahlbenachrichtigungen wurden rechtzeitig vor dem Wahlakt über die Klassen- und Stammkursleitungen an alle wahlberechtigten Schülerinnen und Schüler zugestellt. Am Wahltag selbst bereitete der Leistungskurs Sozialkunde 10 morgens den Wahlraum in der Mensa vor und leitete die Wahl federführend durch den Tag, hilfreich unterstützt von zahlreichen weiteren Wahlhelfenden der Stufen 9 und 10.
Durchgeführt wurde die Simulation nach den Regeln der „echten“ Wahl: Die Wahlwilligen mussten die Wahlbenachrichtigung und ihren Ausweis vorlegen, bekamen einen Stimmzettel, gingen in eine Wahlkabine und warfen den Stimmzettel nach der geheimen Wahl in eine Wahlurne, die vom Wahlvorstand gut gehütet wurde.
Wer keinen Ausweis vorlegen konnte, musste dem Wahlvorstand persönlich bekannt sein, wobei auch Lehrkräfte gelegentlich als „Zeugen“ behilflich waren, dabei galt es für die Wahlhelfenden, das Wählerverzeichnis sorgsam zu führen, um doppeltes Wählen zu verhindern und am Ende die Wahlbeteiligung korrekt feststellen zu können.
Für die Betreuung des Wahlraums wurden die Schülerinnen und Schüler teils vom Unterricht freigestellt, teilweise „opferten“ sie aber auch Freistunden oder einen Teil ihrer Mittagspause.
Das Auszählen der Ergebnisse nach Schließen des Wahlraums wurde tatkräftig unterstützt von weiteren Schülerinnen der Stufen 9 und 10 sowie von unserem FSJler, Herrn Daian. Dabei konnte praktisch erfahren werden, dass notwendige Genauigkeit und Eindeutigkeit manchmal für die Wahlhelfenden leider auch Mehrarbeit und erneutes Auszählen bedeutet, denn die „offiziellen“ Regeln müssen eben auch bei der Juniorwahl beachtet werden. Es ist gar nicht leicht, so etwas in knapp bemessener Zeit ohne Chaos zu bewerkstelligen – aber auch diese Herausforderung wurde gemeinsam hervorragend bewältigt, so dass am späten Nachmittag das Wahlergebnis feststand, um anschließend digital an das Projekt Juniorwahl übermittelt werden zu können.
Der schwierigste Teil war sicherlich, das Wahlergebnis bis zum Wahlsonntag, 18 Uhr, geheim zu halten, denn wie bei jeder Wahl schließen erst dann die „richtigen“ Wahllokale in Deutschland, womit der Wahlakt offiziell vorüber ist. Ab diesem Zeitpunkt kann das bundesweite Wahlergebnis der Juniorwahlen traditionell auf deren Website eingesehen werden:
Das große Interesse der Schülerschaft an der Europawahl, die zum ersten Mal auch für 16-Jährige möglich war, die vielen Gespräche auch außerhalb des Unterrichts über die aktuellen Vorgänge in der Politik und nicht zuletzt das Wahlergebnis beweisen, dass auch Jugendliche sich sehr wohl für Politik interessieren und sehr gern mal ein Wörtchen mitreden – wenn man sie denn lässt. Als Dank für ihren Dienst für die Schulgemeinschaft werden die Wahlhelferinnen und Wahlhelfer demnächst noch für ihren Einsatz mit einer offiziellen Juniorwahl-Urkunde geehrt.
Die Kolleginnen der Fachschaft Sozialkunde zeigen sich sehr erfreut über die zuverlässige und engagierte Arbeit des Wahlhelfer-Teams und freuen sich darauf, die Juniorwahl auch zur Bundestagswahl 2025 wieder am GiK durchführen zu können.
Für die Fachschaft Sozialkunde:
Anette Kucher