Die Mensa am Schulzentrum in Höhr-Grenzhausen wurde zwar schon vor einigen Jahren fertiggestellt, aber die Selbstverpflichtung „Kunst am Bau“ bei öffentlichen Neubauten wartete noch auf ihre Realisierung. Nach umfangreichen Vorgesprächen und in Absprache mit den Schulleitungen entschied sich die Kreisverwaltung, eine kunsthandwerkliche Ausschreibung zu verfassen, die das Erstellen von Sitzgelegenheiten mit dem Werkstoff Keramik beinhaltete.

Unter den eingereichten Vorschlägen setzte sich der Entwurf „Sitzmodule“ von Nicole Thoss und Andreas Hinder, Höhr-Grenzhausen, durch. Dieser bestand aus zehn – analog zu den auf dem Schulhof verbauten Pflastersteinen geformten – Keramikobjekten, die in variabler Form vor der Mensa platziert werden sollten.
Nach einem langwierigen Herstellungsprozess war es in den Herbstferien endlich soweit: Die Sitzgelegenheiten konnten montiert werden.
Hergestellt wurden sie aus rotbrennendem Steinzeugton, der eingefärbt und mit einer Transparentglasur versehen wurde. Der Brennofen wurde bis aufs letzte ausgenutzt, damit die Plastiken auch die gewünschte Größe erreichten. Für die Künstler selbst war der Herstellungsvorgang eine spannende Angelegenheit, denn erst am Ende zeigte sich, dass alles so wie geplant gelungen war.

Kaum montiert wurden die Plastiken sogleich von den Schüler/innen in Beschlag genommen. Als Sitzfläche, Liegefläche, Schreibfläche, aber auch einfach zum Darüberspringen – die Fantasie der Schüler/innen kennt keine Grenzen und die Möglichkeit, sich variabel auf den Modulen niederzulassen, kommt unterschiedlichen Kommunikationsbedürfnissen entgegen.
Ästhetische Gestaltung verbunden mit praktischer Einsetzbarkeit – dieses hohe Ziel wurde erreicht und Kunst damit greifbar und nutzbar gemacht.