Leonie Marx, Klasse 5a (At)
Thema der Unterrichtsreihe: Der Kalt-Warm-Kontrast
Die Wirkung von Farben beeinflusst unsere Gefühlslage maßgeblich, da gewisse Vorstellungen und Assoziationen geweckt werden. Je nach Farbton verbinden wir Wärme (Gelb- und Rottöne) oder Kälte (Blau- und Grüntöne) mit unterschiedlichen Bildinhalten. Aus dem Nebeneinander beider Farbbereiche ergibt sich der Kalt-Warm-Kontrast. Dieser Kontrast kommt in besonderer Weise in dem lyrischen Werk „Raubritter“ von Georg Britting aus dem Jahr 1935 zum Tragen.
In diesem Gedicht wird ein Hecht beschrieben, mit Unholdsaugen und gestachelten Flossen, grünspanig von tausend Jahren, zwischen Kraut und grünen Stangen. Im Gegensatz dazu steht eine Sumpfdotterblume feurig und gelblich rot.
Im Kunstunterricht der Klasse 5a wurde dieser Text zum Bildanlass gewählt. Das Ziel der praktischen Arbeit lag in der Darstellung des Hechts und dessen Lebensraum. Dabei arbeiteten die Kinder mit Wasserfarben und nutzen neben dem Pinsel auch unterschiedliche Stempel, wie z.B. Korken oder Pappkanten. Leonie gelang es dabei durch eine passende Farbwahl und den Einsatz unterschiedlicher Stempel ein stimmiges Gesamtwerk zu erstellen. Die Kunstlehrerinnen gratulieren Leonie im Namen der Schulgemeinschaft ganz herzlich zu dieser besonderen Auszeichnung!

Lena Amthor


Die Georg-Britting-Stiftung hat uns freundlicherweise die Genehmigung erteilt, dieses Gedicht im Wortlaut veröffentlichen zu dürfen:

Zwischen Kraut und grünen Stangen
Jungen Schilfes steht der Hecht,
Mit Unholdsaugen im Kopf, dem langen,
Der Herr der Fische und Wasserschlangen,
Mit Kiefern, gewaltig wie Eisenzangen,
Gestachelt die Flossen: Raubtiergeschlecht.

Unbeweglich, uralt, aus Metall,
Grünspanig von tausend Jahren.
Ein Steinwurf! Wasserspritzen und Schwall:
Er ist blitzend davongefahren.

Butterblume, Sumpfdotterblume, feurig, gelblich rot,
Schaukelt auf den Wässerungen wie ein Seeräuberboot.

(Georg Britting/Sämtliche Werke in 23 Bänden/Band 1 Der irdische Tag/Verlag Georg-Britting-Stiftung)