Kreativ lernend Europa entdecken und mitgestalten – das ist das Ziel des Europäischen Wettbewerbs, der 2023/2024 bereits in die 71. Runde geht. Mit jährlich bis zu 80.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern an bundesweit rund 1.300 Schulen ist er seit dem Gründungsjahr 1953 nicht nur der älteste, sondern auch einer der renommiertesten Schülerwettbewerbe Deutschlands.
Das diesjährige Motto hieß „Europa (un)limited“ und es drehte sich um Grenzen: Die eigenen, zwischenmenschlichen, die politischen oder geografischen, sogar die Himmelsgrenzen dieser Erde. Gefragt waren die Schülerinnen und Schüler: Wo zieht ihr Grenzen, wo reißt ihr sie ein? Welche überbrückt ihr und welche findet ihr wichtig? Insgesamt 13 Aufgaben für vier Altersgruppen standen zur Wahl. Methodisch konnten die Teilnehmenden ihren persönlichen Interessen folgen: Ob Bild, Text oder Video, selbst komponierter Hip Hop, Plakatserie oder Poetry Slam – der Fantasie waren keine Grenzen gesetzt.
Die betreuende Lehrerin Ute Zeis hatte im Vorfeld einzelne von Schüler/innen erstellte Bilder ausgewählt und bei der Jury eingereicht.
Nun erhielt sie das Ergebnis, dass gleich drei Schüler/innen des Gymnasiums im Kannenbäckerland 1. Landespreise erreichten.

Paula Stampfer (6a) hatte sich für das Thema „Spreng den Rahmen“ entschieden: In ihrem mit Wasserfarben gemalten Comic steigt eine Flasche aus einem Stillleben von Paul Cèzanne aus und macht sich auf die Reise über den Atlantik, um Europa zu erkunden. In Paris stellt die Flasche fest, wie schön Europa ist. Zufrieden kehrt sie an ihren Platz im Museum zurück.

Loi Li (8c) wählte das Thema „Über den eigenen Schatten springen“: In der Zeichnung mit weißem Stift auf schwarzem Tonpapier, die die junge Künstlerin ohne Vorlage rein nach ihrer Vorstellungskraft angefertigt hat, ist eine unheimliche Situation in einer nächtlichen Altstadt dargestellt, in der jemand auf dem Boden liegt. Kann der Betrachter bzw. die Betrachterin seine bzw. ihre Furcht vor der Dunkelheit überwinden und der Person helfen?

Julius Passmann (9a) widmete sich dem Thema „Das digitale Ich“: Die Digitalisierung ermöglicht die Überwindung von Grenzen weltweit. Anders als in asiatischen Ländern haben wir Europäer/innen einen kritischen Blick auf die Digitalisierung. In seinem mit Wasserfarben gemalten Bild, das an die traumhaften Flying Houses von Laurent Chéhère angelehnt ist, stellt Julius das digitale Ich symbolhaft durch ein fliegendes Haus dar, das von außen beeinflusst wird.

Zusätzlich zum ersten Landespreis qualifizierten sich die drei Schüler/innen auch noch für den Bundeswettbewerb, bei dem weitere Preise winken.